Der Lorbeer von heute ist der Kompost von morgen! Erfolgreiche Unternehmen wollen erfolgreicher werden. Das liegt in deren DNA. Anpacken, statt PowerPoint Pinselei.
Ich spreche bewusst nicht von den grossen Visionen. ‘The next big thing’, wie es im Silicon Valley genannt wird. Ebenso wichtig sind die konstanten, vermeintlich kleinen Verbesserungen, die den Kunden das Leben vereinfachen und die Produkte und Leistungen optimieren.
In der vergangenen Woche traf ich Markus. Er ist in Meetings ab und an der Advocatus Diaboli. Nicht, um sich damit in den Mittelpunkt zu stellen. Im Gegenteil. Er ist introvertiert und mag es harmonisch. Doch als Ingenieur kann er nicht anders, als den Dingen auf den Grund zu gehen und logische Schlüsse zu ziehen. So kann es sein, dass er, inmitten angeregter Diskussionen um die beste Lösung, ruhig und sachlich einwirft: «Sorry. Nur damit ich es wirklich verstehe. Was genau war das Problem?».
Es ist entscheidend, von Beginn weg ein gutes Verständnis rund um die Problemstellung aufzubauen. Das gelingt mit ein paar wenigen Fragen:
- Was ist das Problem? / Weshalb ist es ein Problem?
- Wer hat das Problem? / Wer hat ein Bedürfnis?
- Wann und wo tritt das Problem auf?
- Wie wird es heute gelöst?
Auf Basis des Problem Statements, kann der nächste Schritt angegangen werden: Die How-might-we-Frage stellen. Sie schafft nicht nur Orientierung rund um die Aufgabenstellung, sondern hilft den Blick auf die Zielgruppe nicht zu verlieren. Dafür wird eine spezielle Formulierung genutzt, die das explorative Denken fördert und kreative Potenziale freisetzt.
- Wie können wir… (beabsichtigte Handlung)
- Für… (Zielgruppe)
- Damit (gewünschte Wirkung)
Nehmen wir an, Sie betreiben eine erfolgreiche Arztpraxis. Der Erfolg hat Schattenseiten. Fast täglich kommt es zu Wartezeiten für Patienten. Wie können wir Wartezeiten für Mütter mit Kindern und älteren Menschen optimieren, damit der Frust reduziert und die Zufriedenheit verbessert wird. So oder ähnlich kann ihre How-might-we-Frage lauten.
How-might-we-Fragen gehören aus meiner Sicht nur dann ins Management, wenn es sich um Managementfragen handelt. Es geht nicht um die Hierarchie, sondern um die Funktion. Wetten, dass die Mitarbeitenden Ihres Verkaufsteams die Anliegen der Kunden besser als der CEO, CFO und alle anderen auf C-Level kennen? Ein kurzer How-might-we-Sprint mit den richtigen Teams kann erstaunliches bewirken.
Mein Tipp: In den nächsten 72 Stunden ausprobieren!
Ein fröhlicher Gruss, Ralph Hubacher