06.08.2020

NETZwerken

Ein grosses Netzwerk bedeutet nicht automatisch ein gutes Netzwerk. Wer viele Menschen kennt, kriegt nicht leicher den Zugang zu Informationen, Ressourcen oder Entscheidungen. Die Qualität macht den Unterschied.

Gute Netzwerke sind offen. Menschen, mit denen Sie vernetzt sind, sind in offenen Netzwerken nicht automatisch gegenseitig verbunden. Daraus ergibt sich eine strukturelle Vielfalt. Personen mit offenen Netzwerken gelangen in der Regel früher an neue Informationen. Sie erhalten zudem unterschiedliche Sichtweisen, Ideen und Lösungsansätze, welche sie zusammenführen, um die daraus entstehenden Chancen zu nutzen. Dieser Vorsprung hat nicht nur einen positiven Effekt für die Karriere, sondern hilft auch Veränderungen effektiver zu begegnen.

Diversität ist eine weitere Eigenschaft von guten Netzwerken. Grenzüberschreitende Verknüpfungen sorgen für die nötige Vielfalt. Besonders Führungskräfte müssen, um den Erfolg von Unternehmen und Teams zu sichern, über vertikale, horizontale, demographische, kulturelle und geographische Grenzen hinweg arbeiten. Das Netzwerk bildet die Brücke, um gemeinsames Handeln zu ermöglichen.

Erfolgreiche Netzwerke sind zudem tief. Im Gegensatz zu oberflächlichen Beziehungen, ermöglichen tiefe Netzwerke einen vertrauensvollen Austausch an Wissen und Informationen. Frei nach Luhmann ist Vertrauen der wichtigste Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität. Starke Beziehungen bieten viele Vorteile, so wie die gegenseitige Unterstützung in Zeiten der Krise.

Ein Netzwerk bleibt selten statisch. Es ist ständig in Bewegung. Man begegnet neuen Menschen, während man andere aus den Augen verliert. Neue Prioritäten tauchen auf und die Intensität von Beziehungen verändert sich. Offene, diverse und tiefe Netzwerke sind keine Zufallsprodukte, sondern das Resultat einer aufrichtigen und aktiven Haltung.

Ein fröhlicher Gruss vom Vierwaldstättersee

Ralph Hubacher