Ist Silodenken tatsächlich so schlecht wie sein Ruf? Weshalb wettert das Management am lautesten gegen das Silodenken, obwohl sie die hauptsächlichen Verursacher sind? Ein paar Gedanken dazu, die über Silowände hinausgehen.
Stellen Sie sich vor, Sie haben die ideale Lösung, um für einen wichtigen Kunden ein akutes Problem zu lösen. Nun folgt die alte, mühselige Leier. Alles muss mit allem und jedem abgestimmt werden, was zu stundenlangen Meetings führen wird, ohne dass für den Kunden etwas besser wird. Viel schlimmer, im besten Fall muss er zwei Wochen auf etwas warten, was in zwei Tagen erledigt sein kann. Frei nach dem Motto, besser um Verzeihung bitten als um Erlaubnis fragen, starten Sie mit der Umsetzung der Lösung. Resultat, ein zufriedener Kunde und vermutlich ein unzufriedenes Management über Ihren Alleingang. Sie Silodenker Sie!
Gärtchen-Denken hat viele positive Aspekte, beispielsweise in der Effizienz in spezialisierten Aufgaben, in der schnellen Entscheidungsfindung oder im Schutz sensibler Informationen. Bekanntlich ist jede Organisation so gut wie ihr schwächstes Glied. Wird immer und in jedem Fall darauf Rücksicht genommen, dann gefährdet man damit den Erfolg des ganzen Unternehmens.
Es ist kein Zufall, dass Unternehmen das Silodenken überwinden wollen. Moderne Unternehmen benötigen eine integrative, kooperative und effektive Arbeitsumgebung, damit Abteilungen und Teams besser zusammenarbeiten können. Ein afrikanisches Sprichwort besagt; wer schnell gehen will, geht allein. Wer weit gehen will, der geht gemeinsam. Wie so oft braucht es eine gesunde Mischung aus beiden.
Trotzdem frage ich mich, weshalb Management Teams besonders laut gegen Silodenken schimpfen. Niemand anders als sie selbst haben die Silos aufgestellt. Wer das nicht glaubt, der darf sich folgende (Management)-Fragen stellen:
Welche Strategie verfolgen wir und welche Ziele, KPI’s und OKR’s sind gesetzt? Wie sind wir organisiert, in welchen Strukturen arbeiten wir zusammen und welche Tools/Infrastruktur nutzen wir dazu? Welchen Werten folgen wir? Welche Fähigkeiten haben wir und wie verhalten wir uns?
Der klassische Gedanken vom Aufbrechen von Silos kommt einer Sisyphus Aufgabe gleich. In einem Wisch geht das nicht. Ich tendiere dazu, die positiven Eigenschaften von Silos weiterzuentwickeln und die negativen Aspekte mit einer besseren Vernetzung Schritt für Schritt, beharrlich und konsequent, zu eliminieren.
Ein fröhlicher Gruss, Ralph Hubacher
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