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20.12.2016

Hyatt vs. Kiosk

Hier das Hyatt. An bester Lage, ausgezeichnet mit 5 Sternen. Dort der Kiosk, 0 Sterne. Der 1-Frau-Kiosk zwingt den vermeintlichen Goliath in die Knie.

Montag Nachmittag, wenig los in der Lobby des Hyatt. Ich bin etwas früh dran und freue mich auf ein paar ruhige Minuten vor dem nächsten Meeting. Der Kellner nimmt kaum Notiz. Begrüssung: Fehlanzeige. Nach langer Wartezeit werde ich mit monotoner Stimme und versteinerter Miene nach dem Getränkewunsch gefragt. Der lauwarm servierte Kaffee rundet das Bild perfekt ab.

Hätte ich mich beschweren sollen? Natürlich. Gemacht hab ich’s trotzdem nicht. Es war mir, wie den statistisch 68 Prozent anderen Kunden auch, nicht wichtig genug. Kein Feedback ist das schlimmste Feedback.

Der 220 Millionen Lotto Jackpot war verlockend. Nach Jahren versuche ich mein Glück mal wieder. Zwar sind nur drei Zahlen richtig, trotzdem hat es sich gelohnt. Ich habe eine geniale Kioskfrau kennengelernt. Die Aussicht auf den hohen Gewinn zieht viele Menschen an. Vor der Kasse bildet sich eine Schlange. Doch etwas ist anders als üblich. Jeder Kunde verlässt den Kiosk mit einem Lachen und mit guter Laune. Seltsam. Nun bin ich an der Reihe.

Vielleicht bin ich der hundertste Kunde. Vielleicht auch der tausendste. Es fühlt sich an, als sei ich der einzige und der wichtigste. Freude, Herzlichkeit und ein paar wenige Worte. „Ich wünsche Ihnen viel Glück, gönnen Sie sich was Schönes wenn Sie den Jackpot knacken; Sie haben es sicher verdient“. Die Kioskfrau macht tagtäglich Menschen fröhlich. Chapeau!

Zwischen einer Desingerlobby und einem schmucklosen Kiosk liegen Welten. Aber die schönste Verpackung ist wenig wert, wenn der Inhalt nicht stimmt. Von Mensch zu Mensch entscheidet der Mensch. Er macht den Unterschied.

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Ein fröhlicher Gruss, Ralph Hubacher

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