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19.03.2020

Krise oder Panik?

Radikale Veränderungen zwingen uns, die Zukunft neu zu definieren und zu gestalten. Krisen sind Weichenstellungen des Lebens. Sie setzen ungeahnte Kräfte frei. Panik hingegen frisst Hirn.

Wohl jeder Mensch kennt Situationen, in denen etwas derart aus den Fugen geriet, dass man sich schwach, unfähig und machtlos fühlte. Krisenprävention wäre sicherlich sinnvoll, doch auch damit lässt sich nicht jedes Ereignis verhindern. Dafür ist unsere Welt zu komplex. Hingegen können wir den Umgang mit Krisen verbessern. Wer sich seines Verhaltes bewusst ist, kann justieren, regulieren und leichter Lösungen finden. Doch worin liegt der Unterschied zwischen einem problematischen und einem konstruktiven Krisenverhalten?

Im problematischen Krisenverhalten schaltet das Hirn in den Autopilot-Modus. Man übernimmt ungeprüft die Meinung von anderen und reagiert reflexhaft. Menschen handeln dann fremdbestimmt und funktionieren unselbständig. Alles ist gleichermassen (un)-wichtig, ohne Priorisierung und steht unter dem Diktat des Dringlichen. Dabei empfindet man ein Gefühl des Ausgeliefert-Seins. Der Antrieb erfolgt von aussen, das Selbstvertrauen schwindet und mit ihm die eigenen Ideen.

Konstruktives Krisenverhalten zeigt sich beim Bilden des eigenen Urteils, beim Nutzen von Verhaltensalternativen und im selbstbestimmten Handeln. Man kennt den eigenen Einflussbereich und versucht diesen selbständig und frei zu vergrössern und zu gestalten. Der Fokus liegt auf dem Wichtigen. Dabei fühlt man sich zwar gefordert, doch immer als Chef des eigenen Verhaltens.

Menschen mit einem problematischen Krisenverhalten nutzen öfter die reaktive Sprache wie ‘Da kann man nichts machen’, ‘Man muss…’ oder ‘Ich kann nicht…’ während Menschen mit einem konstruktiven Krisenverhalten mehr Aussagen wie ‘Ich werde…’, ‘Vielleicht gibt es einen besseren Weg’ oder ‘Ich versuche…’ machen.

Krise oder Panik? George Bernard Shaw bringt es perfekt auf den Punkt:

Der einzige Mensch, der sich vernünftig benimmt, ist mein Schneider.
Er nimmt jedes Mal neu Mass, wenn er mich trifft,
während alle anderen immer die alten Maßstäbe anlegen in der Meinung,
sie passten auch heute noch.

Ein konstruktiver Gruss vom Vierwaldstättersee

Ralph Hubacher

Das beste Werkzeug ist die passende Methode

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