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02.03.2018

Big Five for Slide

Kürzlich befand ich mich auf einem Schlachtfeld. Einem Powerpoint-Folien-Schlachtfeld. Es war gruselig und erschreckend zugleich, wie teuer bezahlte Manager die Menschen in ihrem Umfeld mit schlechten Slides zumüllen…

98 Prozent aller Powerpoint Nutzer machen übrigens denselben Fehler. Sie gestalten weder Folien noch Dokumente, sondern mischen alles zusammen und kreieren ‘Folumente’. Kein Wunder sind die Slides vollgestopft, es muss ja irgendwie alles drin stehen. Folien sind aber lediglich dazu da, um den Präsentierenden zu unterstüzen, nicht umgekehrt. Slides werden den Zuhörern übrigens nicht abgegeben, denn dafür gibt es ein Dokument, respektive ein Handout. Hier finden sich fein säuberlich alle Fakten und Anhänge im Detail. In den Slides, welche Sie präsentieren, hat nur das Platz was Ihre Kernaussage unterstützt. Eine wichtige Regel lautet: Reduzieren, Reduzieren, Reduzieren. Slides sind keine Schlachtplatten!

Warum Big Five for Slide? Vielleicht waren Sie in Ihrem Leben schon mal auf einer Safari. Man spricht dort von den Big Five; Tiere die man unbedingt sehen sollte. Wir sprechen vom Elefanten, vom Nashorn, vom Wasserbüffel, vom Löwen und vom Leoparden. Mir helfen die Big Five als Eselsleiter (nein, der Esel ist kein Big Five), wenn ich Slides gestalte.

  1. Kontrast

Kontrast ist ein besonders wirkungsvolles Designkonzept. Unser Gehirn ist darauf programmiert, Unterschiede zu erkennen. Eher unbewusst suchen wir immer nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden. Kontrast fällt daher auf und verleiht dem ganzen Energie. Schwacher Kontrast ist nicht nur langweilig, er kann auch verwirren.

Kontrast lässt sich einfach erzeugen, beispielsweise durch die Änderung des Raums, durch die Farbwahl, durch die Schriftwahl, durch das Platzieren, etc.

  1. Leerraum

Leerraum steht für Eleganz und Klarheit, trotzdem wir haben oft den Drang, leere Bereiche mit Text, Diagrammen, Cliparts usw. auszufüllen. Nehmen Sie als praktischen Vergleich Geschäfte von Premiummarken. Sie sind immer so eingerichtet, dass viel Leerraum entsteht. So vermitteln sie Qualität und Rafinesse.

  1. Wiederholung

Wiederholung dient dem grossen Ganzen. Die mehrfache Verwendung von identischen oder ähnlichen Elementen schafft einen Eindruck von Einheit und Zusammenhalt. Zu viel Wiederholung ist jedoch auch nicht gut, da es sonst statisch wirken kann. Oft lässt es sich durch eine Variation in der Grösse und in der Platzierung des Elements lösen.

  1. Ausrichtung (der Goldene Schnitt)

Falls Sie schon mal einen Fotokurs gemacht haben wissen Sie, dass man das Sujet nie in der Mitte platziert sondern den goldenen Schnitt nutzt. Als Hilfestellung platziere ich einen unsichtbaren Raster und orientiere mich an diesem. Folien mit ausgerichteten Elementen sehen aufgeräumter aus und wirken so besser.

  1. Nähe

Damit verwandte Dinge als Gruppe betrachtet werden, sollten wir diese eng zu einander stellen. Ansonsten könnten Betrachter das Gefühl haben, dass zwischen den Elementen kein Zusammenhang besteht. Wir sollten vom Publikum so wenig Denkarbeit wie möglich für die ‘Entschlüsselung‘ unserer Slides abverlangen.

Übrigens: Wer jetzt seine gestalterische Unfähigkeit als Ausrede für schlechte Folien ins Feld führen will, hat verloren. Meine grafischen Fähigkeiten sind, nett ausgedrückt, beschränkt. Trotzdem gehts.

Ein frischer Gruss

Ralph Hubacher

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