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„…noch nicht…“

«Ich bin aufgrund der aktuellen Situation immer müde und erschöpft», bemerkte letztens eine Führungskraft. «Du hast auch eine schwere Arbeit», stimmte ihm sein Kollege zu. Und jetzt?

Vermutlich fühlte sich die Führungskraft etwas erleichtert. Während sein Vorgesetzter permanent neue Lösungen erwartet, die Reorganisation des Unternehmens nicht rund läuft und die Angst vor Kündigungen in seinem Team immer grösser wird, versteht ihn endlich jemand. Die Linderung ist indessen nur von kurzer Dauer. Der Fokus liegt unverändert auf der ‘immer so grossen Müdigkeit und Erschöpfung’.

Menschen nutzen das Wort ‘immer’ dann besonders häufig, wenn sie ein Leiden beschreiben. ‘Ich bin immer so glücklich’ hingegen ist eine Formulierung, die wir kaum zu hören kriegen. Das kleine Wort ‘immer’ macht ein Problem grösser. Wenn, frei nach Wittgenstein, Sprache Wirklichkeit erschafft, gilt es genauer hinzusehen. Die gute Nachricht: Wir können ‘immer’ im Alltag leicht mit ‘noch nicht’ austauschen und damit unsere Aufmerksamkeit auf Chancen, Möglichkeiten und Potentiale richten.

  • Probleme sind ‘noch nicht gefundene Lösungen’
  • Misserfolge sind ‘noch nicht erreichte Ziele’
  • Chaos ist ‘noch nicht aufgeräumt’

Wer nun aber ‘immer faul’ mit einer Tüte Chips auf dem Sofa liegt und einzig die Sprache auf ‘noch nicht aktiv genug’ anpasst, verbrennt weder ein Gramm Fett noch verbessert es die Ausdauer. Positive Formulierungen sind ein guter erster Schritt, doch Dinge funktionieren nur, wenn man ins Tun kommt.

Ein fröhlicher Gruss vom Vierwaldstättersee

Ralph Hubacher

Das beste Werkzeug ist die passende Methode

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