Vielen Managern fällt es leicht, Probleme zu lösen. Doch alt hergebrachte Lösungsstrategien führen nicht automatisch zu den besten Resultaten. Ein Beispiel gefällig?
In einem Keller hängen drei Glühbirnen. Die dazu gehörenden Schalter befinden sich unbeschriftet im Erdgeschoss. Jede der Glühbirnen hat einen eigenen separaten Schalter. Sie wollen die Lichtschalter beschriften und müssen diese deshalb den Glühbirnen zuordnen. Da Ihr Knie schmerzt, möchten Sie so wenig wie möglich die steile Kellertreppe runter steigen. Wie oft müssen Sie in den Keller, um die Glühbirnen eindeutig zuzuordnen? (Zur Info: Es gibt keinen Lift, es ist keine zweite Person anwesend, alle Lampen funktionieren und sind ausgeschaltet, für jede Lampe gibt es einen separaten Schalter… ‘Schlaumeiereien sind ausgeschlossen’ ????)
Lesen Sie jetzt noch nicht weiter, wenn Sie die Lösung selbst finden wollen.
Mit etwas Nachdenken haben Sie rausgefunden, dass es in zweimal zu schaffen ist. Durch das Ausschlussverfahren müssen Sie kein drittes Mal nach unten gehen. Bravo! Problem effizient gelöst. Wirklich?
Kreative Denker lösen das Problem in nur einem Schritt. Kein Scherz. Es gilt noch immer dieselbe Ausgangslage.
Hier die Lösung für kreative Köpfe:
- Stellen Sie zwei der Schalter auf AN
- Warten Sie eine Minute
- Stellen Sie einen der beiden Schalter aus
- Gehen Sie nach unten und berühren Sie die beiden nicht brennenden Glühbirnen. Eine der beiden wird warm sein.
Den meisten Menschen erscheint diese Lösung weniger naheliegend als die erste ‘klassische’ Variante. Irgendwie spannend, denn jeder von uns weiss, dass Glühbirnen warm werden.
Wir sind so sehr konditioniert, Probleme schnell und effizient zu lösen, dass wir zu oft den Autopiloten einschalten, linear denken und nur noch die wesentlichen Elemente berücksichtigen. Mit der zweitbesten Lösung geben wir uns dann zufrieden. Vermutlich überzeugen wir gar noch Kollegen und Vorgesetzte von unserer effizienten Lösung. Doch was, wenn unsere Mitbewerber kreativere Ansätze wählen? Sind wir für unsere Kunden dann noch hell genug?
Ein fröhlicher Gruss vom Vierwaldstättersee
Ralph Hubacher
Das beste Werkzeug ist die passende Methode
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