Fehler ist eines der häufigsten missinterpretierten Wörter. Weshalb? Schauen wir genauer hin.
Ein Fehler ist etwas, was falsch ist, eine irrtümliche Entscheidung, ein Fehlgriff oder eine schlechte Eigenschaft, ein Mangel. So stehts im Duden.
Farblich habe ich Fehler Rot gespeichert. Das liegt vermutlich daran, dass in den ersten Schuljahren sowohl meine Diktate (egal ob deutsch, französisch oder englisch) wie auch die Rechenprüfungen einen hohen Anteil an Rot aufwiesen. Von vielen Menschen habe ich gehört, dass sie Fehler mit negativen Gefühlen wie Ärger, Scham oder gar Schuld verbinden. Deshalb erstaunt es mich nicht, wenn sich Mitarbeiter und auch Führungskräfte mit einer positiven Fehlerkultur im Unternehmen schwertun. Was Jahrzehnte antrainiert wurde, verschwindet nicht mit dem einmaligen Durchlesen eines Leitbildsatzes.
Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Es liegt auf der Hand, dass Irrtum und Fehler gute Lehrmeister sind. Das wussten die grossen Philosophen und Wissenschaftler bereits vor hunderten Jahren und bis heute wiederholen es erfolgreiche Unternehmer fast mantrahaft.
Um die Jahrtausendwende habe ich von einem Vorgesetzten einen prägenden Satz mitgenommen: ‘Fehlerfreudigkeit ist nicht zu verwechseln mit Fehlerhäufigkeit’. Er zeigt die Balance zwischen Mut, Innovation und Entscheidung treffen auf, welche die Fehlerfreude voraussetzen, ohne dabei zu vergessen, dass es Kopflosigkeit, Flüchtigkeit und die Wiederholung von Fehlern zu vermeiden gilt. Ihm war es wichtig, dass auf allen Stufen über Fehler gesprochen wurde, ohne das Sanktionen zu fürchten waren.
Ist Ihnen aufgefallen, dass im Alphabet kurz vor dem Fehler das Wort fehlen kommt? Obwohl es sich einzig im letzten Buchstaben unterscheidet, verändert sich die Bedeutung komplett. Nicht vorhanden sein, zur Erreichung eines bestimmten Zustandes erforderlich sein, nicht in genügendem Ausmass vorhanden sein; besagt der Duden. Ich mag diesen anderen Blickwinkel. Nachdem der Autopilot nach einem Fehler sein Programm abgespult hat und als erstes die Farbe Rot projiziert, gefolgt von den Begriffen falsch, blöd, schlecht, können wir bewusst nachfragen, was gefehlt hat. Waren es fehlende Informationen? Fehlten die richtigen Fragen im Vorfeld? Fehlten Kompetenzen oder Methoden, um die Aufgabe erfolgreich zu lösen?
Es war definitiv kein Fehler, an der Verlosung der drei zuHÖRboxen teilzunehmen. Das Los hat entschieden und die drei Gewinner wurden persönlich benachrichtigt.
Ein fröhlicher Gruss
Ralph Hubacher
Das beste Werkzeug ist die passende Methode
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