Samstagvormittag. Bevor ich diesen Blog schreibe, fahre ich zum Dorfladen, um das Nötigste einzukaufen. «Haben Sie kein Bargeld?», fragt die Frau an der Kasse im mürrischen Tonfall.
Eben noch im Nothingbox-Modus, springt mein blitzartig Hirn an. Obwohl, die Frage betrifft mich nicht, sondern den Herrn vor mir, der seine Karte zum Bezahlen gezückt hatte. Er erwidert entschuldigend, kein Bargeld bei sich zu tragen, worauf ihn die Dame an der Kasse umfangreich belehrt, weshalb Beträge unter zehn Franken nicht mit Karte bezahlt werden sollten. Währenddessen wird die Schlange an der Kasse länger und die Blicke der Kunden genervter.
Wenngleich der kleine Vorfall nicht das Thema des heutigen Blogs ist, spielt er mir freilich in die Karten. Kunden Grenzen aufzeigen ohne Lösungen anzubieten ist selten eine gute Strategie. Der gute Herr wollte nichts stehlen, sondern artig bezahlen. Eingebracht hat ihm das eine Belehrung. Ob er ein grosser Fan dieser Marke wird, die auf ihrer Webseite mit dem Versprechen ‘Wir begeistern täglich durch Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und handeln dienstleistungsorientiert und sind hilfsbereit’ wirbt?
Aber eben, ich hatte ein anderes Thema im Kopf. Ich will ihnen bloss einen kleinen Tipp geben. Gestern hatte ich einmal mehr eine klassische E-Mail-Abwesenheitsmeldung in meiner Inbox. «Während meiner Abwesenheit werden die Mails weder gelesen noch weitergeleitet. In dringenden Fällen kontaktieren Sie Sandra Barth…». Daran ist nichts falsch. Immerhin wird aufgezeigt, wer sich um mein Anliegen kümmert.
Trotzdem liegt der Fokus darauf, was nicht gemacht wird. Nicht gelesen. Nicht weiter geleitet. Das löst keine guten Gefühle beim Gegenüber aus. Wie wäre es hiermit? «In meiner Abwesenheit bleiben Ihre Mails sicher in meinem Posteingang. Ich freue mich, Ihnen nach meiner Rückkehr zeitnah zu antworten. In dringenden Fällen ist Sandra Barth, (E-Mail + Telefonnummer), gerne für Sie da.“
Möglichkeiten statt Grenzen. Mehr wollte ich gar nicht schreiben 😊.
Ein fröhlicher Gruss, Ralph Hubacher
