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Markensprache: Da geht noch was!

Kürzlich bei einem Auto-Premiumhersteller. Ich hatte um 8.00 Uhr einen Termin mit dem Geschäftsführer und war etwas früh dran. “Sie MÜSSEN sich leider noch etwas gedulden, möchten Sie inzwischen einen Kaffee?” Drei Minuten später stand ein Pappbecher mit einem Plastiklöffel vor mir. ‘Ooooookey interessant’… war mein erster Gedanke. Ich bedankte mich höflich, was mit einem freundlichen KEIN PROBLEM quittiert wurde. Doch nicht nur der Pappbecher störte im durchgestylten Empfangsraum…

…Für Werbung und Auftritt geben Unternehmen richtig viel Geld aus. Eine starke Marke ist heute wichtiger denn je, das ist allgemein bekannt. Concept Stores, coole Websites, gut angezogene Mitarbeiter und ein schickes Corporate Design sind fast schon Standard. Oft, zu oft, geht dabei die Markensprache vergessen. Dies, obwohl Sprache die Identität der Marke enscheidend beeinflusst. Hier die Flop drei der Markensprache:

MÜSSEN, zum ersten. Wer etwas für einen Kunden tun MUSS, der darf sich nach einem neuen Job umschauen. Erfolgreiche Marken mögen ihre Kunden und erbringen ihre Leistung mit Freude. “Das kläre ich gerne für Sie ab” wirkt anders als “Das muss ich zuerst abklären”.

MÜSSEN, zum zweiten. Grundsätzlich MUSS der Kunde nichts tun. Klar hat er Plichten wie die Rechnung pünktlich zu bezahlen oder vertragliche Vereinbarungen einhalten. MÜSSEN wirkt autoritär und belehrend, auch wenn es nicht so gemeint ist. Ich selber tappe (zu) oft in die Falle und benutze das Wort MÜSSEN. In vielen Fällen kann es durch DÜRFEN ersetzt werden.

KEIN PROBLEM. Wo kein Problem ist, gehört auch keines hin. Mit Wörtern tun wir Menschen Bilder in den Kopf. Warum sollten Ihre Kunden über Probleme nachdenken? Ersetzen Sie KEIN PROBLEM einfach mit ‚ja, gerne‘.

EIGENTLICH ist so ein Wort, das meinestens ersatzlos gestrichen werden kann. Wie tönt das für Sie: Eigentlich ist unser Lieferdienst pünktlich und zuverlässig. Im Juni 2016 habe ich dem Thema einen eigenen Blog gewidmet: EIGENTLICH EIGENTLICH

Klar, gibt es zum Thema Markensprache noch viele Fussnoten. Das gesprochene Wort ist der Anfang, denn erst mit der Tonalität kommt Farbe in die Sprache.

Übrigens: Eine Frage für Ihr nächstens Meeting… Fragen Sie Ihre Kollegen doch mal, wie Ihre Marke in richtig tönt?

Ein frischer Gruss

Ralph Hubacher

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