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18.05.2016

Die Vujà-dé Methode

Déjà-vus sind merkwürdige Erlebnisse. Irgendwie sonderbar. Wir sind in einer neuen Situation und haben das Gefühl, sie bereits erlebt zu haben. Innovative Menschen kehren die Situation um und kreieren Vujà-dé Erlebnisse. So geht’s…

Viele Menschen verhalten sich im Alltag konform. Vor allem im Beruf. Es gibt den Status-Quo und der wird eingehalten. Dafür sind Job-Profile, Kompetenzenmodelle und Arbeitsabläufe da. Im Idealfall arbeitet das ganze Management nach dem Schema-X, im Stil von, ‘so habens wir’s schon immer gemacht’.

Beim Vujà-dé Erlebnis geht es darum, bekannte Situationen neu zu denken. Nicht einfach den Status-Quo aufrecht erhalten. Es geht um’s neu finden, weniger um’s erfinden.

Oft fällt das auf, wenn man ein anderes Land bereist. Mir ging es kürzlich in Italien so. Ich stand in der Schlange an der Kasse im Supermarkt und mir viel auf, dass die Leute ihre Kundenkarte in einen Schlitz im Warentrenner steckten. Nichts grosses, aber praktisch. Für mich neu. In meinem ‘Standardprozess’ gab es das nicht. Eine klassische Situation eines (passiven) Vujà-dé.

Innovative Unternehmen nutzen das Vujà-dé ganz bewusst. Beispielsweise Google. So organisierten sie Workshops für Hunderte von Angestellten und machten sie mit der Vorstellung vertraut, das Stellen nicht in Stein gemeisselte Gebilde sind, sondern aus flexibeln Bausteinen bestehen. In dem Zusammenhang stellten sie ihnen Leute vor, die sich ihre Jobs selbst so gestaltet hatten, dass diese besser ihren Fähigkeiten, Interessen und Wertvorstellungen entsprachen. Obwohl die Workshops nur 90 Minuten dauerten, zeigte die Testgruppe nach sechs Wochen ein grösseres Mass an Zufriedenheit und Leistung. Auch sechs Monate später war ein anderes Verhalten festzustellen. Statt nur die bekannten Talente zu nutzen, zeigten sie Initiative, entwickelten neue Fähigkeiten und gestalteten den Job origineller und individueller. Das Ergebnis war, dass sie 70 Prozent häufiger als ihre Kollegen befördert wurden oder in eine attraktivere Funktion wechseln konnten. Die verbesserte Leistung, Effzienz und Flexibilität führte auch wirtschaftlich zu einem positiven Return on Invest.

Vujà-dé: Wer aufhört, Dinge als unveränderlich und vorgegeben zu betrachten wird feststellen, dass viele der Grenzen selbst gesetzt sind.

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