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26.04.2018

Anti-Brainstorming, Teil 2

Seit dem letzten Blog wissen Sie, wie ein Innovations-Dialog abläuft und weshalb Zuhören für viele Menschen eine Hürde ist. Ich habe Ihnen versprochen drei weitere Dialog Haltungen mitzugeben, damit der Innovations Dialog ein Erfolg wird…

… doch zuerst will ich das Zuhören nochmals zu erwähnen. Am Ende hängen die anderen drei Haltung damit zusammen. In der Theorie tönt Zuhören zwar einfach, doch wenn jemand mal zwei Sätze gesagt hat, fangen wir automatisch an innerlich zu argumentieren, zuzustimmen, abzulenhen und zu bewerten. Nur wenn es gelingt diese Bewegungen selber wahrzunehmen, dann können wir die Reaktion etwas beiseite stellen. Das führt uns direkt zur nächsten Dialog Haltung…

In der Schwebe halten

Eine zentrale Aufgabe besteht darin, die Gedanken in der Schwebe zu halten. Gemeint ist, dass man weder handelt, noch an ihnen zweifelt oder sie unterdrückt. Das setzt voraus, dass man die Annahmen weder als wahr noch als unwahr betrachtet und sie nicht beurteilt.

Zugegeben, damit tue ich mich schwer. Deshalb habe ich eine Technik entwickelt. Ich stelle mir eine Wolke am blauen Himmel vor und parkiere den oder die Gedanken darin. So bin ich ihn vorerst los und er kann mit der Wolke weiterziehen, sich auflösen oder auch da bleiben.

Erkunden

Die Haltung von Neugierde ermöglicht es Fragen zu stellen, die uns wirklich bewegen, um sie dann gemeinsam zu erkunden und etwas zu entwickeln, das vorher noch nicht da war und alleine nicht möglich gewesen wäre. So entstehen Innovation und Wachstum aus einem Dialog.

Denken vs. Gedanken

In unserem Alltag tun wir vieles, ohne uns darüber Gedanken zu machen. Wir stützen uns auf Annahmen und Haltungen, die wir nicht weiter hinterfragen. In den meisten Fällen funktionieren wir auf diese Weise recht gut und effizient. Nur halten wir uns dabei an spezifischen Denkstrategien fest, was dann zu einer Diskussion und nicht zu einem Innovations-Dialog führt.

Für den Dialog benötigen wir eine aktive Haltung. Weniger passive Gedanken, mehr aktives Denken. Denn Denken führt uns nach vorne, gibt frische Antworten auf bestehende Probleme und schafft neue Perspektiven.

Übrigens: Wenn Sie anstelle eines 10-minuten Brainstormings einen Innovations-Dialog ansetzen, dann benötigen Sie etwas mehr Zeit. Es kommt dabei sehr auf Ihre Ausgangslage und Fragestellung an. Für einen ersten Testlauf empfehle ich Ihnen eine halbe Stunde einzurechnen.

Ein frischer Gruss

Ralph Hubacher

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