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Aber, Aber, Aber

Ist die so oft vermittelte Sandwich-Feedback Technik tatsächlich gut? Oder im Alltag gar nicht praktikabel? Es scheiden sich die Geister.

‘One size fits all’ funktioniert nur bei Baseball Caps. Nicht aber mit Menschen. Es gibt keine Zauberformel. Auch nicht bei der Feedbacktechnik.

Wenn eine Person vor allem durch grosse Ziele motiviert werden kann, dann nützt es nichts, sie mit dem Stock vorwärts zu treiben. Umgekehrt sind Menschen, die sich vor allem dann bewegen wenn es unbequem wird, kaum mit der Aussicht auf eine Goldmedaille zu überzeugen.

Auch wenn es die Situation nicht einfacher macht, Feedbacks sind individuell zu gestalten. Je besser man den Menschen kennt, desto einfacher. Schwieriger sind grosse Gruppen oder schriftliche Feedbacks. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gut gemeinte E-mails in die Hose gehen können. Deshalb kommuniziere ich besonders positive und besonders negative Nachrichten zuerst mündlich. Sobald die Information eine Stimme hat, kommt sie beim gegenüber viel präziser an. Der Ton macht wirklich oft die Musik. Klar, das geht technisch und logistisch nicht in jedem Fall. Trotzdem versuche ich es wann immer möglich zu machen. Der Mehraufwand lohnt sich praktisch immer. Falls Sie auch schon mal nach einer misslungenen Mail hinterher ‘aufräumen’ mussten, wissen Sie was ich meine. Und alle die einen ‚ich-führe-mit-mail-Chef‘ haben auch.

Zurück zur Feedback Technik. Grundsätzlich finde ich den positiven Einstieg in ein Feedback Gespräch ganz gut. Es ist jedoch nicht der Schlüssel um zu starten. Den kriegen Sie dann im nächsten Blog.

Ein Feedback Fehler liegt in einem kleinen Wort. Sie werden leicht rausfinden wo. Hier ein paar Beispiele:

  • Peter, ich mag dein Engagement, aber die Fehlerquote ist zu hoch
  • Ich finde du bist eine ausgezeichnete Sängerin, aber deine Pünktlichkeit lässt zu wünschen übrig
  • Letzte Woche hast du eine starke Performance geliefert, aber diese Woche warst du oft passiv

Haben Sie das Wort gesehen? Es ist klein und hat eine grosse Wirkung.

Viele Menschen reagieren auf das Wort ‘aber’ allergisch. Manchmal bewusst und noch viel mehr unbewusst gehen die Alarmglocken an. Seit Kindheit sind wir so konditioniert. Kommt das Wort ‘aber’ ins Spiel, dann kommt noch was. Selten was positives. So wird der positive Einstieg gleich zerschossen. Anstatt zu öffnen entsteht in Bruchteilen von Sekunden ein Widerstand. Was tun? Die Lösung ist nicht nur einfach, sie hat sogar einen Buchstaben weniger.

Anstelle des ‘Aber’ setzen Sie einfach ein ‘Und’ ein. Zu Beginn ist es ungewohnt. Ich fiel selber regemässig in den alten Modus zurück. Mit etwas Aufmerksamkeit und Übung wird es gelingen, in 80 Prozent aller Fälle ein ‘Und’ anstelle des ‘Aber’ einzusetzen. Ich erlebe im Alltag, dass Feedbacks mit ‘Und’ besser angenommen werden.

Übrigens: Im nächsten Blog kriegen Sie den Schlüssel um Feedback Gespräche optimal zu öffnen. Ohne wenn und aber.

Ein frischer Gruss

Ralph Hubacher

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